Natürlich, vegan, lecker – so lautet die Kurzbeschreibung von Hummus. Wurde die orientalische Kichererbsenpaste in unseren Breitengraden vor einigen Jahren noch in die Ecke von Ernährungsfanatikern geschoben, hat sie sich rasch zum Trend-Produkt im Food-Bereich gemausert. Schnell ist die Lebensmittelindustrie auf den Veggi-Trend aufgesprungen, was Hummus zum Superstar werden lies.
Aber was genau ist Hummus und was kann er wirklich? Selber machen oder kaufen und worauf solltet ihr achten, wenn ihr euch für eine Variante aus dem Supermarkt entscheidet? Antworten auf diese Fragen und die Sieger des aktuellen Hummus-Tests der oberösterreichischen Arbeiterkammer (von Mai 2019) findet ihr in diesem Artikel.
Mehr als nur ein Trendprodukt
Hummus bietet sich als pflanzliche Alternative zu herkömmlichen Aufstrichen oder als Dip zu Gemüsesticks, Grilltellern und vielen anderen Speisen an. Schnell aufs Brötchen geschmiert, wird er bei mir mit allen möglichen Topics kombiniert, dazu zählen Gurken, Paprika, Karotten, Radieschen, Wiesenblumen oder Kräuter.
Sieht hübsch aus, schmeckt gut und ist gesund. Die Originalrezeptur von Hummus stammt aus dem Orient, wobei das Kichererbsenpüree als Hauptdarsteller brilliert. Hinzu kommen Tahina (Sesampaste), Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch und diverse Gewürze, welche die oriantalische Note unterstreichen. Natur pur also – zumindest wenn Hummus selbst gemacht wird. Bei fertig gekauften Produkten wird es mit der Natur allerdings nicht immer so genau genommen, wie eine AK-Studie von Mai 2019 zeigt.
Test-Sieger punkten mit hohen Kichererbsen-Anteil
Die AK testete insgesamt 19 Produkte, die teilweise weit von der Originalrezeptur entfernt sind. Der Kichererbsen-Anteil variiert nämlich von „mageren 37 bis zu herausragenden 79 Prozent“, wie in der Studie zu lesen ist.
- Den ersten Platz im Ranking belegt Bio-Hummus von ja! Natürlich. Er verzichtet auf Konservierungs- und Zusatzstoffe und hält sich größtenteils an die typische Originalrezeptur. Anstelle von Olivenöl wird allerdings kostengünstigeres Sonnenblumenöl verwendet. Für mich persönlich tut das dem Geschmack keinen Abbruch. Dieses Produkt steht auch bei mir klar ganz oben.
- Rang 2 geht an Yummie Dip Hummus Klassisch von Hofer, mit dem höchsten Kichererbsen-Anteil und einem relativ günstigen Preis von 90 Cent pro 100 Gramm.
- Knapp dahinter, auf Platz 3, liegt der Hummus von Spar veggie by NENI mit dem geringsten Fett- und ebenfalls einem hohen Kichererbsen-Anteil.
Meine persönlichen Erfahrungen mit den Testsiegern
Ich habe bereits einige Hummus-Varianten ausprobiert und konnte große geschmacklichen Unterschiede feststellen. Für mich muss Hummus cremig, leicht und kichererbsig schmecken. Sollte sich eigentlich von selbst verstehen, ist bei diversen Kaufvarianten aber ganz anders. Oft haben sie einen säuerlicher Nachgeschmack und auch wenn in der Originalrezeptur Zitronensaft enthalten ist, sollte dieser dezent im Hintergrund bleiben.
Zusätzlich beinhalten einige Produkte Zuckerzusatz, worin ich bei Hummus defintiv keinen Sinn sehe.
Der wesentliche Unterschied zwischen den Low,- und den High-Performern bei den AK-Testprodukten liegt in der feinen Balance der Geschmackskomponenten. Dass dazu keine Konservierungs,- und Zusatzmittel nötig sind, bestätigt die Studie. Alle Siegerprodukte punkten mit relativ hohen Kichererbsen-Anteil, natürlichen Inhaltsstoffen und schmecken so, wie ich mir Hummus in der Naturvariante vorstelle.
Mein persönlicher Überraschungssieger ist ganz klar Yummie Dip Hummus Klassisch von Hofer. Er überzeugt mit gutem Preis-Leistungsverhältnis und gutem Geschmack.
Ihr wollt euren Hummus selber machen?
Super Idee, denn selbst gemacht, schmeckt´s immer noch am besten. Probiert einfach folgendes Grundrezept aus. Wenn euch die Konsistenz nicht gefällt, könnt ihr jederzeit mit der Ölmenge und dem Tahina experimentieren.
- 1 Dose Kichererbsen (ca. 500 g) über Nacht einweichen
- am nächsten Tag zirka eine Stunde kochen und prürieren.
- 4 EL Olivenöl und 6 EL Tahina sorgen für die nötige Geschmeidigkeit
- gepresster Knoblauch, Kreuzkümmelpulver dazu geben
- mit Zitronensaft (vorsichtig einsetzen), Salz und Pfeffer abschmecken
Je nach Geschmack könnt ihr noch andere Kräuter oder Gewürze dazu geben. Mit Paprika,- oder Curry-Pulver bekommt euer Hummus wieder eine ganz andere Note.
Mein persönliches Fazit
Hummus ist im Grunde kinderleicht selbst zu machen, trotzdem muss der Zeitaufwand einberechnet werden. Der AK-Test zeigt, dass es durchaus Kaufalternativen gibt, die ihre Berechtigung haben. Da es bei mir schnell gehen muss, kommt mein Hummus meist aus dem Kühlregal. Dabei achte ich auf Qualität, Geschmack und vor allem auf die Inhaltsstoffe. Die AK-Studie gibt dazu gute Anregungen.
Hier noch einmal die Checkliste für euren Hummus-Kauf:
- Je höher der Kichererbsenanteil, desto besser
- Orginalrezepte enthalten Olivenöl. In Fertig-Produkten wird dieses oft gegen günstigere Varianten wie Sonnenblumen,- Raps oder Sojaöl ersetzt.
- Sind Konservierungsstoffe, Säuerungs- und/oder Verdickungsmittel enthalten
- Wie hoch ist der Fettanteil?
- Zuckerzusatz hat in Hummus nichts verloren
- Nur weil Bio draufsteht, muss kein Originalrezept dahinterstecken
Quelle: AK Studie von Mai 2019: Hummus im Test