Lust auf eine tolle Entdeckungsreise im 14. Wiener Gemeindebezirk? Auf manche Stadtwanderer mögen die Steinhofgründe schön, aber unspektakulär wirken. Wer allerdings genau hinsieht, merkt schnell, was das rund 42 Hektar große Naherholungsgebiet alles zu bieten hat. Schon alleine die Lage ist ausgesprochen interessant. Was damit gemeint ist, erfahrt ihr in diesem Artikel genauso wie zahlreiche weitere Gründe, warum die Steinhofgründe in jeden Fall einen Ausflug wert sind. Also lasst uns starten.
Was macht das Naherholungsgebiet Steinhofgründe so besonders?
Unabhängig davon, welchen der Eingänge ihr benutzt, schon beim Betreten des Areals sagt ihr tschüss zum Alltag und Hallo zu einer völlig anderen Welt. Schließlich wollen wir nicht vergessen, dass wir immer noch in der Großstadt Wien sind. Lagerwiesen, Obstbäume, Teiche, Tümpel, Waldstücke – die Steinhofgründe bieten wirklich alles, was ein Naherholungsgebiet braucht. Oben drauf gibt´s noch einen großartigen Blick auf das Rosental, den Satzberg und vieles mehr.
Kleines Manko: Hunde dürfen nicht mit. Dafür finden Hobbysportler optimale Bedingungen zum Laufen, Walken und im Winter sogar zum Langlaufen.
Die besondere Lage der Steinhofgründe
Von Ottakring kommend beim Eingang am Heschweg zieht bereits die Feuerwache am Steinhof alle Blick auf sich. Das Bauwerk an der Johann-Staud-Straße 73 wurde 1929/30 vom Wiener Stadtbauamt erbaut, steht unter Denkmalschutz (ObjektID: 52208) und ist mit ihren imposanten Einfahrten nicht zu übersehen.
- Praktisch für alle, die mit dem Bus (46) von Ottakring kommen: Die Station befindet sich genau vor der Feuerwache. Von hier aus ist das Eingangstor zu den Steinhofgründen am Heschweg bereits zu sehen.
- Ein weiterer Grund für die außergewöhnliche Lage ist Stadtwanderweg 4, der theoretisch an den Steinhofgründen außen vorbei führt. Viele Wanderer nutzen das Areal als Durchmarsch-Route zum angrenzenden Dehnepark.
- Apropos Dehnepark: Dieser befindet sich in Wien-Penzing. Das bedeutet, dass die Bezirksgrenze innerhalb der Steinhofgründe verläuft. Einfacher gesagt: Beim Eingang Heschweg startet ihr in Ottakring und wenn ihr beim Ausgang Sanatoriumsstraße raus marschiert, seid ihr im Vierzehnten.
- Speziell ist auch der Zugang von der Klinik Penzing aus. Dazu fahrt ihr mit der Buslinie 48A bis zur Baumgartnerhöhe und durchwandert zuerst das Spitalsareal. Über Steinstufen geht es direkt zur Kirche am Steinhof, auch Otto Wagner Kirche genannt. Wo bei wir auch schon bei den Sehenswürdigkeiten sind.
Otto-Wagner-Kirche
Als Teil der ehemaligen psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalt Baumgartner Höhe, ehemals auch Otto-Wagner-Spital genannt, sollte die Kirche am Steinhof den Patient*innen einen Ort der Ruhe bieten.
- Neben der Seccession im ersten Wiener Gemeindebezirk zählt sie zu den wichtigsten Jugendstil-Bauwerken in Wien.
- Errichtet wurde die Kirche in den Jahren 1904 bis 1907 nach den Plänen von Otto Wagner.
- Architektonisch beeindrucken unter anderem die markante goldene Kuppel, die Säulenengel am Eingang sowie die großen Glasfenster, welche die Lichtdurchflutung im Inneren ermöglichen.
Ich kann euch wirklich ans Herz legen, zumindest einmal hinein zu gehen, um euch selbst von der einzigartigen Atmosphäre zu überzeugen. Kirchen wirken innen oft düster, dunkel und überladen. Die Otto-Wagner-Kirche zählt nicht zu diesen Bauwerken. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass Eintritt zu zahlen ist und auch Führungen möglich sind. Infos dazu in den Linktipps am Ende des Artikels.
Daten und Fakten im Überblick
- Fläche: 42 Hektar
- Öffnungszeiten variieren – Hinweise bei den Eingängen beachten
- zahlreiche Wege barrierefrei
- Spielplatz und große Wiesen, um Drachen steigen zu lassen oder im Wiener Schneemänner zu bauen
- Rodelhügel
- Hundeverbot
- große Pflanzen und Tiervielfalt
- Lehrpfad zu Fauna und Flora
- Sehenswürdigkeiten: Kirche am Steinhof, auch Otto Wagner Kirche
- Einkehr-Möglichkeit: Großes Schutzhaus Rosental mit gutbürgerlicher Küche, einen liebevoll gestalteten Gastgarten mit herrlichem Blick über das Rosental
- kein Winterdienst
Eingänge / Tore
- Unteren Eingang: Vom Dehnepark kommend, die Sanatoriumstrasse überqueren und durch das Tor
- Eingang direkt bei der Feuerwache Steinhof: entweder von Ottakring, von der Jubiläumswarte oder vom Schloss Wilhelminenberg (Savoyenstraße) kommend bis Johann-Staud-Straße 75
- Ecke Heschweg/Rosentalgasse: kleiner Seiteneingang zu den Steinhofgründen
- Eingang über das große Schutzhaus Rosenthal
- Eingang über das Otto-Wagner-Spitals, wo ihr auch gleich die Otto Wagner Kirche bewundern könnt
Erreichbarkeit über Ottakring und Penzing
Aus meiner Sicht ist es natürlich am besten, per pedes zu den Steinhofgründen zu gehen, wer aber unbedingt möchte, kommt auch öffentlich oder mit anderen Verkehrsmittel hin.
- Von Ottakring Bus 46A und 46B, Station Feuerwache Steinhof
- Bus 48A bis Baumgartner Höhe und dann durch das Areal des Otto Wagner Spitals zur Kirche, wo sich auch der direkte Anschluss zu den Steinhofgründen befindet
- mit dem Auto, Fahrrad, Motorrad oder zu Fuß über die Johan-Staud-Straße, Parkplätze entlang des Heschweges oder Savoyenstraße
Weiterführende Infos & Quellen:
- wien.gv.at/umwelt/wald/erholung/steinhof
- geschichtewiki.wien.gv.at
- Führungen Otto Wagner Kirche: www.wienmuseum.at/de/standorte/otto-wagner-kirche-am-steinhof
- Mehr zu den Verbrechen am Spiegelgrund zur Zeit des Nationalsozialismus: https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Spiegelgrund
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