Ein Ausflug zum Schloss Laxenburg vor den Toren Wiens lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Im größten historischen Landschaftsgarten Österreichs könnt ihr das Alte Schloss sowie die ritterlich anmutende Franzensburg erkunden und im ehemaligen Jagdgebiet der Habsburger auf Entdeckungsreise gehen. Lange Baumalleen, Waldstücke und weitläufige Wiesen laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Es erwarten euch Denkmäler, Brücken und wie es sich für die historische Gartenkunst gehört, ein romantisches Lusthaus.
Die Franzensburg mitten im denkmalgeschützten Landschaftsgarten
Die Geschichte von Schlosspark Laxenburg geht bis ins Mittelalter zurück. Als die Habsburger die damalige Herrschaft Laxenburg im Jahr 1306 erwarben, war man noch weit vom späteren Landschaftsgarten entfernt. Das Auwaldgebiet diente vor allem zur Jagd.
Wer jetzt denkt, die Franzensburg wäre Zeitzeugin des Mittelalters, irrt. Die Wasserburg wurde erst im Zeitraum von 1801 bis 1836 errichtet und sollte von Beginn an die Funktion eines Museums übernehmen. Mit der Planung wurde Architekt Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg beauftragt, der gegen 1765 auch die baukünstlerische Leitung von Schloss Schönbrunn im nahen Wien übernommen hatte.
Die in Ritter- und Knappenburg geteilte Franzensburg entstand bereits im Sinne des Historismus, bei dem Architekten und Künstler im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert die Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte neu aufgriffen. Namensgeber des Bauwerkes war übrigens Kaiser Franz II./I.
Altes Schloss und blauer Hof
Das Alte Schloss gilt bereits seit dem 13. Jahrhundert als Blickfang der Parkanlage, während das neue Schloss im Ortskern von Laxenburg aus einem Umbau im 18. Jahrhundert des ehemaligen Blauensteiner-Hofes hervorging. Der blaue Hof hat seinen eher schlicht wirkenden Namen den ehemaligen Besitzern vor seiner Habsburgerzeit zu verdanken und wurde erst unter Kaiserin Maria Theresia zum neuen Schloss.
Jahre später verbrachten Kaiser Fanz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth (Sisi) in diesem neuen Schloss Laxenburg ihre Flitterwochen. So romantisch wie in manchen Filmen dargestellt, begann diese Ehe allerdings nicht. Wegen politischer Unruhen musste der Kaiser täglich nach Wien pendeln, während sich seine frisch Vermählte mit der Gesellschaft ihres Hofstaates begnügen durfte. Dass Schwiegermutter Erzherzogin Sophie nach Laxenburg kam, machte die Flitterwochen für die junge Sisi nicht gerade spannender. Laxenburg blieb dennoch von großer Bedeutung für die Herrscherfamilie, denn hier kamen des Kaiserpaares Tochter Gisela (1856) und Kronprinz Rudolf (1858) zur Welt.
Das bietet der Schlosspark Laxenburg
Heute gibt es im Landschaftsgarten rund um das Alte Schloss Laxenburg jede Menge zu entdecken. Schwäne und Enten gleiten entspannt über den Teich und den Kanal. Informationsschilder vermitteln historische Fakten und wer noch mehr erfahren möchte, gönnt sich eine Führung oder einen Museumsbesuch. Wegen der Öffnungszeiten unbedingt auf der Webseite informieren, denn Museen und Ausstellungen sind nicht ganzjährig geöffnet.
Daten & Fakten zum Landschaftsgarten Schloss Laxenburg
- ca. 280 Hektar Fläche
- Tickets könnt ihr direkt beim Eingang lösen
- Fähre über den Burggraben bei der Franzensburg kostet extra
- 6.000 m2 großer Kinderspielplatz
- Hunde dürfen mit, müssen aber an der Leine geführt werden
- gut begehbare und großteils barrierefreie Wege
Highlights
- Altes Schloss
- Franzensburg
- Blauer Hof / Neues Schloss
- diverse Führungen
- Fähre von der Franzensburg über den Burggraben (die Fahrt ist nur kurz und ihr solltet Kleingeld dabei haben)
- Grünes Lusthaus
- Schlossteich mit Bootsverleih
- Forstmeisterkanal mit Kaskade (Wasserfall)
- Turnierplatz, Rittersäule und Rittergrab
- Cafe und Restaurant im Landschaftsgarten
Auch wenn der Schlosspark Laxenburg ganzjährig geöffnet ist, sind nicht alle Highlights immer verfügbar. Das gilt etwa für die Fähre bei der Franzensburg, den Bottsverleih sowie für Museen und Ausstellungen. Veranstaltungen wie Lichterspiele oder Ritterspiele sind ebenfalls an bestimmte Daten gebunden. Infos dazu findet ihr auf der Webseite (siehe weiterführende Links am Ende des Artikels).
Fazit
Der Schlosspark Laxenburg ist zu jeder Jahreszeit ein tolles Ausflugsziel, dass mit der ganzen Familie besucht werden kann – auch Hunde dürfen mit. Ihr könnt ausgedehnte Spaziergänge auf weitgehend barrierefreien Wegen unternehmen und dank der Infotafeln Wissenswertes aus vergangenen Jahrhunderten lernen.
Im Gegensatz zu manch anderen Ausflugszielen in Wien Umgebung ist der Schlosspark Laxenburg nicht kostenlos zugänglich. Das Ticket ist direkt beim Eingang der Parkanlage zu lösen. Je nachdem, ob ihr Führungen in Anspruch nehmen, ein Museum besuchen oder mit dem Bummelzug fahren wollt, steigen die Kosten eures Besuches. Einfach vorher auf der Webseite informieren, dann gibt es keine bösen Überraschungen.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude auf eurer Entdeckungsreise im Schlosspark Laxenburg.
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Quellen & weiterführende Links
- Anreise: www.schloss-laxenburg.at/anreise/
- www.schloss-laxenburg.at/
- www.habsburger.net/de/kapitel/zarte-triebe-kaiserliche-flitterwochen-laxenburg
- de.wikipedia.org/wiki/Franzensburg