Kräuterwandern in Wien und Umgebung

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Wusstest du, dass in Österreich Speisebäume wachsen? Die Linde und auch die Buche zählen dazu. ⁣Das und noch mehr habe ich auf einer Kräuterwanderung in Wien erfahren. Als Landkind war es für mich früher völlig normal die Wald,- und Wiesenkräuter für das Frühstücksbrötchen selbst zu sammeln. Das ist lange her und mittlerweile lebe ich seit über 20 Jahren in Wien. Mein Kräuterwissen ruderte schnell auf den Status zurück, den man halt so hat, wenn man (wie viele Stadtmenschen) sein Grünzeug in der Gemüseabteilung des Supermarktes pflückt – Hauptsache Bio steht drauf.

Back to the roots!

Gemeinsam mit meinem Opa waren wir als Kinder oft in der Natur unterwegs und der kannte so ziemlich alles, was küchentauglich war. Genauso wichtig sind allerdings jene Pflanzen, die man lieber stehen lässt – und die kannte Opa glücklicherweise auch. 

Hätte mir vor ein paar Jahren jemand erzählt, dass ich eines Tages wieder selbst im Wald stehe, um Blumen und Baumblätter zu essen, hätte mir das vermutlich lediglich ein amüsiertes Lächeln entlockt. ⁣Doch ich habe es tatsächlich getan und dazu musste ich nicht einmal aus Wien raus. 

 

Kräuterwanderung im Schwarzenbergpark

Natürlich bin ich nicht alleine losmarschiert, sondern mit einer erfahrenen Kräuterpädagogin und einer ganzen Gruppe Naturliebhaber:innen. ⁣Genau das würde ich auch allen empfehlen, die von der Pflanzenwelt so wenig Ahnung haben wie ich. Einfach so in den Wald gehen und testen, was einem bekommt, ist kein guter Plan. Nicht alles ist genießbar, was hübsch aussieht und dann gibt es auch noch Pflanzen, die man einfach nicht mitnehmen sollte, weil sie so selten sind.

Wir trafen uns an einem Sonntagvormittag bei einem kleinen Brunnen an der Schwarzenbergallee, ein beliebtes Erholungsgebiet der Wiener:innen, von wo aus diverse Stadtwanderwege durch den Wienerwald führen. Franziska klärte uns gleich zu Beginn über ein paar wichtige Regeln auf, die beim Pflanzensammeln gelten:

  • Nimm nur mit, was du eindeutig erkennst und identifizieren kannst
  • Zeige Respekt vor der Natur
  • Sammle immer so, dass niemand merkt, dass du da warst
  • Sammle nur dort, wo genügend Exemplare einer Pflanze vorhanden sind
  • Lass gefährdete und naturgeschützte Pflanzen stehen

 

Geballte Kräuter-Power für Körper und Geist

Die Wanderung dauerte etwa 2 Stunden und ich war überrascht, wieviel tatsächlich essbar ist, von dem, was eigentlich vor unserer Haustür wächst und oft als Unkraut bezeichnet wird. Die Bedeutung von Löwenzahn und Bärlauch war mir noch relativ klar, denn dabei handelt es sich um Gewächse, die in der Gourmet-Küche schon lange gehypt werden. Bei Gundelrebe, Wiesenlabkraut, Knoblauchsrauke, Girsch und Vogelmire kamen dann allerdings die AHA-Erlebnisse. Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, checkt unter diesem Artikel die Link-Tipps. Hier ein paar schnelle Infos zu den Inhaltsstoffen und Anwendungsgebieten einiger Pflanzenarten, die ich mitgenommen habe (Quelle: engelsgarten.at):

  • Bärlauch ist ein guter Eisen und Vitamin C-Lieferant. Er eignet sich optimal für eine Frühjahrskur, weil er Energie spendet, das Immunsystem stärkt und dabei hilft, Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren. 
  • Die Gundelrebe ist ebenfalls reich an Vitamin C und wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und kann beim Entschlacken helfen.
  • Labkräuter können bei Hautunreinheiten eingesetzt werden, denn sie wirken unter anderem beruhigend, harntreibend und hautreinigend.
  • Bei Erkältungen und als natürliche  Einschlaf-Hilfe kann ein Lindenblütentee Abhilfe schaffen.

 

Von der Wiese über die Waschschüssel direkt aufs Teller

 

Die Kräuter kommen unter anderem bei Suppen, Salaten oder als Brotaufstrich zum Einsatz. Noch am Abend nach der Wanderung stand bei mir – wie könnte es auch anders sein – ein Wiesenkräuter-Salat am Speiseplan. Soviel kann ich euch verraten: Die Ausbeute war Haubenkoch verdächtig, wie ihr am Foto sehen könnt. Bevor ich an die Verarbeitung gehe, wasche ich die Pflanzen in einer großen Schüssel Wasser, dann dürfen sie im Sieb abtropfen, bevor sie mit einem trockenen Küchentuch vorsichtig abgetupft werden.

Franziska hat uns verraten, dass die Vitalstoffe in den Wildkräutern wesentlich höher sind als in Kulturpflanzen. Deshalb reichen oft schon 1-2 Handvoll davon, um den täglichen Bedarf zu decken. Ich persönlich liebe meine selbst gesammelten Kräuter unter anderem klein geschnitten auf meinem Humus-Brötchen. Das passt übrigens wunderbar zu meiner „Ohne Milchprodukte-Challenge“. Mehr dazu erfahrt ihr in der Artikelserie: 4 WOCHEN KEINE KUHMILCHPRODUKTE

 

Link Tipp:

 


 

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