Kennst du dieses Gefühl, wenn es dir eigentlich gerade ziemlich gut geht und dann kommen immer wieder diese Gedanken, die du gerade gar nicht brauchen kannst? Wenn dich etwa an einem schönen Sonntagnachmittag die Zweifel an dem was du tust, nicht loslassen. Oder dir eine Diskussion mit einem guten Freund oder ein Vorfall im Job im Kopf herumschwirren. Mach´ dich frei davon!
Freimachen – wie soll das gehen?
Die wichtigste Erkenntnis an diesem Punkt ist: es sind deine Gedanken! Nicht jene der Person mit der du einen Disput hattest, nicht jene der Person, der du es in der Arbeit recht machen willst, nicht jene der Menschen, die dir das Gefühl geben, dass du nicht genug gibst. Denn all diese Menschen, genießen vermutlich gerade den schönen Tag ohne dabei an die Dinge zu denken, die dich an diesem Sonntagnachmittag beschäftigen. Fakt ist: deine Gedanken gehören dir ganz alleine und nur du kannst sie lenken. Zugegeben, das kann schon eine Challenge sein. Aber ganz ehrlich: es ist Sonntag, die Sonne lacht am Himmel und es gibt keine Möglichkeit die Situation gerade anzusprechen oder zu lösen. Du bist nicht im Büro, der Freund mit dem du gestritten hast, kugelt mit seiner Liebsten an irgendeinem See herum und die Zweifel an deinem Tun hindern dich lediglich daran, dein Leben zu leben.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Loslassen
Es gibt keinen Grund sich in diesem Moment mit negativen Gedanken zu beschäftigen, weil sie nichts ändern und wie bereits zu Beginn geschrieben steht: eigentlich geht es uns ja gerade super gut. Dann beginnen wir gleich einmal damit das Wort „eigentlich“ aus diesem Satz zu streichen. Am besten streichen wir es gleich aus dem gesamten Wortschatz, das Wichtigste aber ist, es aus den Gedanken zu streichen. „Eigentlich“ relativiert jede Aussage. Dieses Wort setzt den wahren Wert des Erlebten herunter – unabhängig davon, ob wir es aussprechen oder denken. Es ist Zeit sich auf das Gute in unserem Leben zu konzentrieren.
Einfach Dinge tun, die uns Spaß machen, schöne Momente genießen.
Im JETZT leben.
Wenn ich mich in diesen Momenten trotzdem beim Grübeln über das GESTERN ertappe ohne es wirklich zu wollen, versuche ich meine Gedanken bewusst auf die positiven Erlebnisse zu lenken. Plötzlich wird klar: so schlecht war die Woche gar nicht, sie war sogar sehr gut. Einzig und alleine dieser eine Vorfall hat mich so vereinnahmt, dass ich die schönen Dinge weniger gesehen habe. Tja, die selektive Wahrnehmung ist ein Luder. Sich daraus selbst einen Vorwurf zu machen, wäre falsch, denn unser Gehirn muss jede Sekunde des Lebens mit unendlich vielen Impulsen klarkommen und diese verarbeiten. Da geht es zu wie in einem High-Tec-Zentrum. Big Data ist nicht erst eine Erfindung der digitalen Revolution, sie steckt in uns allen und jeder Mensch geht anders damit um. Deshalb gibt es ja auch Menschen, die meinen, das Glas wäre halb leer und andere, die sagen: es ist halb voll.
Greifen wir auf jene Daten im Kopf zurück, die uns gut tun
Im GESTERN ist Vieles passiert. Vor allem Vieles, an das wir uns bewusst gar nicht erinnern, weil unser Datenverarbeitungszentrum superschnell entschieden hat, was in unserem Bewusstsein gespeichert wird und was auf der Festplatte des Unterbewusstseins landet. Wenn wir also schon unbedingt in unserem Hinterstübchen graben wollen, können wir auch bewusst reflektieren, die positiven Dinge hervorzupfen und nacherleben.
Realitätsverweigerung? Schönmalerei?
Mitnichten. Das ist keine Aufforderung zur Realitätsverweigerung und auch nicht dazu, alles zu verdrängen, dass uns nicht in den Kram passt. Sich konstruktiv mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, ist wichtig und kann in unterschiedlichen Formen und Ausmaßen stattfinden. Reflektion sollte als Teil des eigenen Weiterentwicklungsprozess gesehen werden, aber das ist eine andere Geschichte.
Nichtsdestotrotz gibt es definitiv Zeitpunkte im Leben, in denen wir einfach einmal abschalten sollten. Sonntagnachmittag zum Beispiel. Wenn wir auf einer wunderschönen Frühlingswiese liegen und sehen wie der Wind mit den Blumen spielt und die warmen Sonnenstrahlen unsere Seele streichelt.