Von Stammersdorf entlang der Weinberge hinauf zum Bisamberg und durch die malerische Kellergasse wieder hinunter zur Endstation der 31er-Tram – am Stadtwanderweg 5 lernt ihr Wien von der dörflichen Seite kennen. Die Kurzbeschreibung klingt herausfordernder als die Route letztendlich ist, denn mit einem Höhenunterschied von 172 Metern ist sie auch für ungeübte Spaziergänger wunderbar zu schaffen. Gut begehbare Wege, eine herrliche Aussicht auf die Stadt und zahlreiche Heurige freuen sich über euren Besuch.
Route
Wir haben Stadtwanderweg 5 etwas abgewandelt. Wenn ihr die Origanl-Route bevorzugt, folgt von der Endstation der Straßenbahnlinie 31 einfach den hölzernen Wegweisern. Dieser Stadtwanderweg ist im Vergleich zu manch anderen ziemlich gut beschildert. Hier ist unsere abgewandelte Route:
Straßenbahn 31 / Endstation Stammersdorf / Bahnhofplatz – Josef-Flandorfer-Straße – Luckenschwemmgasse – Stammersdorfer Straße – Clessgasse – Bründlgasse – Krottenhofgasse – Parkplatz Senderstraße an der Hagenbrunner Straße – Senderstraße – Magdalenenhof – Eichendorffhöhe / Denkmal Josef v. Eichendorff – Kallusweg – Hagenbrunner Straße – Parkplatz Senderstraße – Stammersdorfer Kellergasse – Josef-Flandorfer-Straße – Straßenbahn 31 / Endstation Stammersdorf / Bahnhofplatz
Fakten zur Route
Leichte Wanderung ohne besondere Kenntnisse zu schaffen. Wege sind großteils asphaltiert, teilweise normale Waldwege.
- Start und Ziel: Straßenbahnlinie 31, Endstation Stammerdorf, Wien 1210
- Länge: circa 9,2 km
- höchster Punkt: 332 m
- niedrigster Punkt: Stammersdorf
- Höhenunterschied: 174 m
- Gehzeit: circa 2-2,5 Stunden vom Start zum Zielpunkt
- großteils barrierefrei, meist asphaltierte Gassen oder gut begehbare Feldwege
- Hunde dürfen mit spazieren
Wegbeschreibung
- Der Stadtwanderweg 5 beginnt bei der Endstation der Straßenbahnlinie 31. Wenn ihr den Blick Richtung Josef-Flandorfer-Straße wendet, seht ihr schräg (etwas links) gegenüber die Katholische Pfarrkirche Floridsdorf, auch zwölf Apostel Kirche genannt. Das imposante Bauwerk am Pius Partsch Platz hat ihren Spitznamen von den 12 lebensgroßen Skulpturen an der Hauptfassade.
- Wir biegen links in die Josef-Flandorfer-Straße ein und folgen ihr bis zur Luckenschwemmgasse, in die wir rechts einbiegen.
- Am Ende geht es links in die Stammersdorfer Strasse. Spätestens hier im unteren Ortskern der Weingegend verabschieden wir uns gedanklich von der Großstadt und lassen uns auf das ländliche Idyll ein.
- Wir marschieren die Stammersdorfer Straße entlang und biegen rechts in die Hagenbrunner Straße und später links in die Clessgasse ab. Später mündet die Clessegasse in die Bründlgasse.
- Vorbei an Feldern, Wiesen und kleinen Häuschen marschieren wir bis zur Krottenhofgasse.
- Zwischendurch bietet sich über die Weinberge hinweg ein erster schöner Ausblick auf die Stadt.
- Bei der Krottenhofgasse biegen wir rechts ab. Jetzt wird es richtig urig. Ein Weinkeller reiht sich an den anderen und würde ich es nicht besser wissen, könnte man meinen, wir sind im Burgenland unterwegs.
- Mittlerweile geht es stetig bergauf, aber keine Sorge, es wird nicht allzu steil. Oben angekommen, könnt ihr euch eine kleine Pause bei der Flammerie am Bisamberg gönnen, die standortmäßig noch zur Stammersdorfer Kellergasse zählt.
- Ein paar Meter weiter entdecken wir den Parkplatz Senderstraße. Schräg gegenüber (auf der anderen Straßenseite) befindet sich das steinerne Kreuz. Wir bleiben aber auf unserer Straßenseite, gehen an der Hagenbrunner Straße am Parkplatz vorbei und biegen kurz darauf links in die Senderstraße ab.
- Wieder führt der Weg an Feldern, Wiesen und Weinbergen vorbei – rechts von uns das Floridsdorfer Panorama.
- Nahe des Magdalenenhof warten unter anderem der Krötenteich und ein Tiergehege.
- Wir marschieren rechts am Zaun vorbei und halten uns dann links in Richtung Falkenberg, wo u. a. ein weitläufiges Spielgelände für Kinder errichtet wurde.
- Weiter oben würdigen wir noch einmal den wunderbaren Ausblick auf die Stadt, diesmal völlig entspannt auf einer Holzliege.
- Wir folgen dem Feldweg weiter und kommen in den Wald hinein. Beim Denkmal des Dichters Josef von Eichendorff geht es rechts weiter, bis uns die Kallusgasse rechts hinunter wieder zur Hagenbrunner Straße führt.
- Dort biegen wir erneut rechts ab und befinden uns ein paar Meter weiter wieder am Parkplatz Senderstraße.
- Abermals vorbei an der Flammerie nehmen wir jetzt die Stammersdorfer Kellergasse zurück zur Linie 31. Natürlich bietet es sich an, den Spaziergang mit der Einkehr in einem der zahlreichen Heurigenlokale zu krönen.
- Frisch gestärkt marschieren wir weiter hinunter. Die pittoreske Kellergasse führt direkt in die Hagenbrunner Strasse und die wiederum in die Josef-Flandorfer-Straße, wo wir links abbiegen. Schon sind wir zurück bei der Straßenbahnlienie 31.
Fazit zu Stadtwanderweg 5
Für Naturliebhaber mit Interesse am traditionellen Weinbau in und um Wien herum ist Stadtwanderweg 5 ein absolutes Muss auf der Walking-Liste. Entlang der weitläufigen Wiesen und Felder lässt es sich wunderbar plaudern und die hübschen Häuser und Heurigen entlang der Kellergassen bewundern. Weiteres Highlight: der Ausblick über Wien am Bisamberg.
Der Bisamberg als Natura 2000 Gebiet
Das Areal um den Bisamberg gehört zur Natura 2000, einem europaweitem Netz von mehr als 20.000 Schutzgebieten. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, besondere Tier- und Pflanzenarten sowie schutzwürdige Lebensräume auch für zukünftige Generationen zu erhalten.
Je nach Jahreszeit gibt es am Bisamberg in Bezug auf Fauna und Flora viel zu entdecken, etwa eine beachtliche Ziesel-Population, wie sie für Wien und Umgebung einzigartig ist. Die possierlichen Nager stehen auf der Artenschutzliste und fühlen sich in diesem Gebiet sehr wohl. Ebenfalls können euch Hamster begegnen oder ihr werdet von Admiralfalter und Nachpfauenaugen umflattert.
Aus botanischer Sicht ist der Bisamberg genauso spannend. Unter anderem wachsen hier der äußerst seltene Waldsteppen-Beifuß sowie zahlreiche Orchideenarten wie der Frauenschuh.
Stadtwanderweg 5 mit Kindern?
Ursprünglich dachte ich, dass der Weg für Kinder wunderbar geeignet wäre. Dann meinte eine Freundin: „Sind wir mal ganz ehrlich: Wie spannend sind endlose Wege durch ländliches Gebiet wirklich für die Kids?“ Lasst uns also kurz überlegen, wie man diese Route dem Nachwuchs trotzdem schmackhaft machen kann.
Weiter oben am Falkenberg gibt es das große Spielgelände. Das Tiergehege wird ebenfalls mit Freude betrachtet und die Kröten im Teich sind auch lustig zu beobachten. Bestimmt gibt es auch Kids, die sich gerne hinter den bunten Häuschen am Weg verstecken oder die vielen Dinge, die man nicht jeden Tag in der Stadt sieht, cool finden. Als Alternative könnt ihr gleich am Parkplatz an der Senderstraße starten, dann wird es für die Kinder gleich spannender.
Jetzt seid ihr dran – viel Spaß am Bisamberg!
Einkehrmöglichkeiten
- Flammerie Genusshütte, Stammersdorfer Kellergasse 133, 1210 Wien
- Berggasthof Magdalenenhof, Senderstraße 127, 1210 Wien
- Zahlreiche Heurige in Stammersdorf und Strebersdorf, u. a. in der Stammersdorfer Kellergasse
Quellen und weiterführende Links
