Naherholungsgebiet, Vergnügungspark, Touristenmagnet – Der Wiener Prater vereint all das auf seinem Areal und zählt völlig zurecht zu den beliebtesten Attraktionen der Stadt. Aber wie fühlt es sich an, wenn Buden und Fahrgeschäfte geschlossen und kaum noch Menschen unterwegs sind? In diesem Artikel nehme ich euch mit auf eine faszinierende Reise durch die Nacht im ungewohnt stillen Prater.
Tagsüber gibt es viele Gründe für einen Besuch im Wurstelprater. Der legendäre Ausblick vom Riesenrad aus, der Adrenalin-Kick bei einer Achterbahnfahrt, ein Meet & Greet mit den Wachsfiguren bei Madame Tussauds. Im Prater bleibt wahrlich kein Klischee unerfüllt.
Kaum vorstellbar, dass hier einmal Ruhe einkehrt. Doch es gibt tatsächlich ein paar wenige Stunden, in denen selbst der Wurstelprater in den Tiefschlaf fällt. Selten verirrt man sich nach der Sperrstunde hierher. Das mag vielleicht auch dem verruchten Image vergangener Tage geschuldet sein, auf Grund dessen dieser Ort gerne für Dreharbeiten diverser heimischer Krimis gewählt wird.
Im Prater wird es leise
Magie macht sich breit und trotz der bunten Lichter, die immer noch leuchten, läuft einem manchmal ein kalter Schauer über den Rücken. Einer der unzähligen Mythen besagt, dass die Prater-Figuren nachts lebendig werden und wilde Feste feiern, wenn sie alleine sind – Hollywood lässt grüßen. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass genau jene Figuren, die uns am Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern, im Finsteren gruselig und düster wirken. Mit hämischen Lächeln sitzt der Harlekin im futuristisch anmutenden Ambiente auf seiner Bank und auch der überdimensionale Kasperl mit dem Krokodil hat plötzlich so gar nichts mehr mit dem Kindertheater zu tun, dass er normalerweise repräsentiert.
Ich bin nicht sicher, was sich unheimlicher anfühlen würde: ein entgegenkommender Fremder mit hochgezogenem Kragen und Kapuze oder ganz alleine durch die Gassen zu ziehen und das Fauchen der streunenden Katze zu hören, die zwischen den vereinsamten Buden einen Mülleimer umstößt.
Wer allerdings mit Begleitung unterwegs ist, muss sich mit keinen dieser Gedanken näher befassen und der nächtliche Ausflug in den Prater kann zum unvergesslichen Erlebnis werden: märchenhaft, mysteriös, gruselig, schaurig schön und irgendwo zwischen Kitsch-Lamperl und Gruselgestalten romantisch wienerisch.
Daten und Fakten zum Wiener Prater
- Fläche: zirka 6 km², großteils öffentlich
- Lage: 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt
- besteht zu großen Teilen aus ursprünglich von der Donau geprägten Aulandschaften
- integriert den Vergnügungspark mit Riesenrad und zahlreichen anderen Attraktionen
Öffnungszeiten im Wiener Prater
Die Öffnungszeiten im Prater Wien können stark variieren. Viele Fahrgeschäfte und Gastronomiebetriebe haben in der Zeit von 11-22h geöffnet. Es kann aber auch Sonderregelungen geben. Wer sicher sein möchte, findet auf der Prater Webseite Kontaktmöglichkeiten:
Adresse und Erreichbarkeit
- Riesenradplatz 2, A-1020 Wien
- U-Bahnlinien U1 und U2
- Schnellbahnlinien: S1, S2, S3, S5, S6, S7, oder S15
- Straßenbahn: Linie 0 und 5
- Autobus: 80a
- Mit dem Auto über die A23 (Südosttangente) oder die A22 (Donauufer Autobahn)
Mehr Infos hier: https://www.praterwien.com/anfahrt