Für kleine Abenteuer sind keine großen Reisen notwendig, denn in Wien und Umgebung warten spannende Ausflugsziele. Diesmal geht es in die „Weltmetropole“ Sparbach im südlichen Wienerwald. Hier befindet sich der älteste Naturpark Österreichs, der uns mit riesigen Bäumen, seltenen Orchideen, großzügig angelegten Wiesen und einer coolen Ruine beeindruckt. Nicht zu vergessen, die spannenden Begegnungen mit der Tierwelt: frei laufende Wildschweine, Teich mit riesigen Fischen, Streichelzoo mit süßen Kaninchen oder die frechen Eidechsen im Wald.
Wegen Corona dürfen derzeit keine Gehege betreten werden – Kaninchen kuscheln muss also verschoben werden. Das schmälert unsere Abenteuerlust nicht wirklich, denn es gibt genügend Highlights, die den Tag aufregend gestalten.
Zwischen Ruinen und frei laufenden Wildschweinen
Völlig entspannt flanieren sie im Wald umher oder entspannen in der Sonne. Ein Wildschwein hat sich sogar als Bodygard bewährt und uns ein Stück des Weges begleitet. Aber Achtung! Es handelt sich immer noch um Wildtiere. Wenn sie auf euch zukommen, geht ihnen freundlich aus dem Weg, denn das Hausrecht gehört ihnen. Die Wildschweine sind an Menschen gewöhnt, aber natürlich müssen sich die Besucher angemessen verhalten. Das bedeutet unter anderem:
- Tiere nicht stören, stilles beobachten ist erlaubt
- Sicherheitsabstand einhalten
- füttern verboten
- nicht versuchen, sie zu berühren oder zu streicheln und ja, es gibt Leute, die auf so kuriose Ideen kommen.
Wichtig für Hundebesitzer: unter anderem wegen der frei laufenden Wildschweine ist das Mitführen der Vierbeiner im gesamten Naturpark verboten.
Streichelzoo und Fischteich
Ein paar Schritte nach dem Eingang befinden sich Gehege mit Schafen, Ziegen und Esel. Allesamt sehr zutraulich. Wenn ihr Tiere füttern wollt, bitte ausschließlich mit Nahrung aus den dafür vorgesehenen Automaten. Andernfalls könnten sie gesundheitliche Probleme wie Koliken bekommen. Am besten lest ihr einfach die Infoschilder – da kann man viel lernen und mithelfen, dass es den Tierparkbewohnern auch weiterhin gut geht.
Orchideen – Naturschönheiten aus der Pflanzenwelt
Mit Orchideen verbinden wir oft Reisen nach Asien oder in andere ferne Länder, dabei gibt es die Schönheiten auch in unseren Breitengraden. Sie wachsen bevorzugt in lichten Wäldern oder auf Magerwiesen. Im Naturpark Sparbach bietet der Halbtrockenrasen der Dianawiese besonders gute Voraussetzungen für heimische Orchideen-Arten. Dabei ist ihre optische Erscheinung bei weitem beeindruckender als ihre Namen vermuten lassen. Die naturgeschützten Pflanzenarten heißen nämlich Brandknabenkraut, Händelwurz oder blasses Knabenkraut.
Was gibt es noch im Naturpark Sparbach zu entdecken?
- Lenauteich (das ist der mit den großen Fischen)
- Leopoldmühle
- Köhlerhaus – am Heuberg (heißt Haus, ist aber eine Ruine)
- Baumriese (wenn ihr ihn seht, wisst ihr, wie riesig er wirklich ist)
- Dianawiese
- Abenteuerspielplatz
bild-content Faktencheck
Gastronomie
Im Besucherzentrum des Naturparks werden unter anderem Wildschmankerl wie Wildschwein Krainer, Wildgulasch oder die Naturpark Jause serviert. Zusätzlich stehen Klassiker wie Suppen, Apfel- und Topfenstrudel oder Germknödel auf der Speisekarte. Unbedingt vor der Anreise über die Öffnungszeiten informieren.
Besucherinfos auf einem Blick
- Eintrittspreise: naturpark-sparbach.at/eintrittspreise
- Öffnungszeiten: naturpark-sparbach.at/oeffnungszeiten
- Führungen für Kinder, Gruppen und Erwachsene nach Vereinbarung
- Hundeverbot
- weitgehend für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet
- Ausrüstung: Festes Schuhwerk mit gutem Profil empfiehlt sich immer, insbesondere bei Regen und an Tagen danach.
Lage und Erreichbarkeit
Das Ausflugsziel gehört zur Gemeinde Hinterbrühl bei Mödling und befindet sich im südlichen Wienerwald. Es ist öffentlich und mit dem Auto gut erreichbar. Parkmöglichkeiten sind vorhanden.
- Adresse: Naturpark Sparbach, Sparbach 6, A-2393 Sparbach
- Hier geht es zum Google Routenplaner
- Webseite: www.naturpark-sparbach.at/
Unser Fazit
Zutrauliche Tiere, tolle Natur-Highlights und die Sehenswürdigkeiten machen den Besuch zu einer kleinen Abenteuerreise. Für uns war es gerade nach dem Corona Lockdown ein sehr lustiger Tag. Wir werden wohl als einzige Besucher in die Geschichte Sparbachs eingehen, die sich hier verlaufen haben. Am Vortag hatte es geregnet, weshalb wir durch Schlamm und Dreck stiefeln mussten, um am Ende doch noch die von uns angepeilte Burgruine zu entdecken.
Damit euch das nicht passiert, vergesst am Eingang nicht den Folder mit den Routen-Beschreibungen einzustecken und achtet einfach auf die Hinweistafeln. Im Grunde ist alles bestens beschildert. Ob Familienausflug, netter Spaziergang mit Freunden oder eine romantische Entdeckungsreise mit der oder dem Liebsten – der Naturpark Sparbach ist immer eine Reise wert.
Also schwingt die Hufe und nichts wie hin!