Wasser trinken ist gesund, macht angeblich schön, hilft Falten vorzubeugen und soll das Wohlbefinden steigern – bestimmt haben Sie das auch schon gehört, aber trinken Sie deshalb mehr Wasser? Ich mache es tatsächlich seit Jahren über den Tag verteilt, allerdings deshalb, weil ich kein Fan von Fruchtsäften bin (außer frisch gepressten Smoothies). Ob es mir dadurch besser geht, als wenn ich weniger Wasser trinken würde, kann ich nicht beurteilen, schließlich weiß ich ja nicht, wie es wäre, wenn ich darauf verzichten würde. Fakt ist, dass ich mich in letzter Zeit öfter müde und schlapp fühle, obwohl sich meine Lebensumstände nicht großartig verändert haben. Auf der Suche nach Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, entdeckte ich unter anderem die japanische Wasserkur.
Wie der Name schon sagt, geht es dabei ums Wasser Trinken, also scheinbar wie für mich gemacht. Der Unterschied zu dem, was ich ohnehin schon seit Jahren praktiziere, ist das WIE, denn darauf kommt es scheinbar an. In den nächsten 4 Wochen lasse ich mich deshalb auf das Experiment ein und passe meine tägliche Routine entsprechend an. Wie ich die Sache angehe, welche Herausforderungen auf mich zukommen und welche Effekte die japanische Wasserkur noch haben soll, erfahrt ihr in diesem Artikel. Wissenschaftlich fundiert ist das Ganze nicht.
Die Grundregeln der japanischen Wasserkur
4 Wochen lang, jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen 4 Gläser lauwarmes Wasser trinken
danach 45 Minuten lang nichts essen. Dann kann ganz normal gefrühstückt werden und auch sonst muss man sich nicht einschränken. Es handelt sich hier also um KEINE Diät, wie manche fälschlicherweise denken. Es kann ganz normal gegessen und getrunken werden, solange die Grundregeln der Wasserkur eingehalten werden
allerdings sollte nach jeder Mahlzeit (Frühstück, Mittagessen und Abendessen) 2 Stunden nichts getrunken werden.
Das ist zwar Teil dieser Kur, allerdings keine allgemeine Empfehlung, dass man während und nach Mahlzeiten keine Flüssigkeit zu sich nehmen soll. Diesbezüglich gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Gleiches gilt grundsätzlich für die Tagesmenge an Wasser, die man trinken sollen – auch hier herrscht keine Einigkeit, aber dazu später mehr. Kommen wir zuerst, zu den Gründen, warum die Wasserkur interessant sein könnte.
Mögliche Positiveffekte der japanischen Wasserkur
Das Wasserritual verspricht viel. Ganz oben stehen ein allgemein besseres Wohlbefinden und das Gefühl mehr Energie zu haben, also jene Gründe, warum ich mich dafür entschieden habe. Das ist aber noch lange nicht alles, denn die Kur soll sich auch auf die Schönheit positiv auswirken. Wasser soll angeblich die Haut von innen aufpolstern und Fältchen vorbeugen bzw. verschwinden lassen. Obwohl ich dazu keine wissenschaftliche Studie gefunden habe, die das belegt, hält sich dieser Mythos hartnäckig. Zusätzlich könnten folgende Lebensbereiche dadurch positiv beeinflusst werden:
- Stärkung des Immunsystems
- Kopfschmerzen vorbeugen / lindern
- Linderung von Allergien
- Harnwegsinfekte verringern / vorbeugen
- ein schöneres Hautbild
- Vorbeugung bzw. Minderung von Fältchen
- mögliche Gewichtsreduktion (was für mich kein Grund ist, es zu machen, da ich mit meinem Gewicht absolut zufrieden bin)– auch das ist nicht wissenschaftlich fundiert.
Die meisten dieser Effekte werden u. a. damit begründet, dass durch das Wasserritual die Giftstoffe im Körper ausgespült werden und der Stoffwechsel angekurbelt wird. Die Haut wird angeblich von innen heraus mit Feuchtigkeit versorgt und innerlich aufgepolstert. Doch es gibt auf kritische Stimmen.
Mögliche Negativeffekte der japanischen Wasserkur
So harmlos es klingt und so oft man auch hört, dass man nie zu viel Wasser trinken kann: Ganz so ist es nicht.
- Denn durch zu viel Flüssigkeitszufuhr kann im Körper ein Mangel an wichtigen Mineralstoffen wie etwa Natrium und Chlorid hervorgerufen werden, denn diese werden ebenfalls ausgeschieden. Warum diese Mineralstoffe so wichtig sind, können Sie hier nachlesen: www.gesundheit.gv.at.
- Menschen mit Nieren,- Herz oder anderen gesundheitlichen Problemen sollten grundsätzlich keine Kur ohne ärztliche Begleitung durchführen.
Weiterführende Informationen dazu finden Sie in diesem Artikel: www.medmix.at/harward-kritik-wieviel-wasser-trinken-gesund-ist.
Bei mir ist gesundheitlich so weit alles in Ordnung. Kommen wir also zurück zu meinem Versuch.
Die Herausforderungen bei der japanischen Wasserkur
Die Grundregeln klingen auf den ersten Blick einfach, auf den zweiten Blick allerdings schon nicht mehr. Immerhin sprechen wir von vier Wochen, in denen sich die gesamte Morgenroutine nach dem Wasserritual richtet und auch der restliche Tag muss bis zu einem gewissen Grad bewusst geplant werden. Oder achten Sie nach jeder Mahlzeit von sich aus darauf, die nächsten 2 Stunden nichts zu trinken? Für mich persönlich ist das eine große Herausforderung, denn ich trinke normalerweise über den Tag verteilt ziemlich viel Wasser – vor allem beim Essen und danach.
Aufgrund dessen möchte man jetzt meinen, dass es mir umso leichter fällt, gleich in der Früh diese 4 Gläser herunterzukippen. Genau das dachte ich auch, allerdings musste ich feststellen, dass diese Menge noch vor dem Zähneputzen und dem Frühstück auch für mich eine Challenge ist.
Tipps für den Start
Wie bereits erwähnt, liebe ich Wasser und trinke sehr viel davon. Diesen Startvorteil hat aber nicht jeder. Hier ein paar Tipps für ihren Einstieg:
- Der Wasserhaushalt des Körpers ist individuell zu betrachten. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle wie etwa das Ausmaß an sportlicher Betätigung, bei der man zusätzlich Flüssigkeit und damit wichtige Mineralstoffe verliert.
- Beobachten Sie im Vorfeld ihr Trinkverhalten und klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob die Kur für Sie geeignet ist (siehe weiter oben die möglichen negativen Auswirkungen).
- Wenn Sie bis dato eher selten Wasser trinken: gewöhnen Sie sich zuerst im Rahmen des gewohnten Tagesablaufes daran. Bevor Sie wirklich mit der Kur beginnen, lassen öfter einmal Fruchtsäfte weg und ersetzen Sie diese durch Wasser.
- Überlegen Sie sich eine neue Morgenroutine, die Sie auch unter der Woche einhalten können. Wenn Sie – so wie ich – nach dem Aufstehen gleich einmal Zähne putzen, duschen und frühstücken, dann setzen Sie all diese Dinge nach dem Wasserritual auf Ihre Liste und erledigen Sie alles, was Sie normalerweise nach dem Frühstück tun, vorher.
- Planen Sie genug zusätzliche Zeit ein. 45 Minuten können in der Früh lang sein, man kann sie aber auch sinnvoll nutzen. Vielleicht müssen Sie noch Ihre Bluse bügeln, Vorbereitungen fürs Büro treffen oder – wenn Sie ganz motiviert sind – machen Sie ein bisschen Morgensport.
- Beginnen Sie mit der japanischen Wasserkur an einem Wochenende. Dann haben Sie mehr Zeit und Sie können sich schon ein bisschen daran gewöhnen.
Mein erstes Fazit:
Nachdem ich auch vorher schon viel Wasser getrunken habe und meist auf andere Getränke außer Kaffee und Smoothies weitgehend verzichte, ändert sich diesbezüglich wenig für mich. Dennoch war ich überrascht, als ich nach 2 vollen Gläsern Wasser feststellen musste, dass der Rest nicht mehr ganz so einfach herunterzuspülen war. Allerdings denke ich, dass es von Tag zu Tag einfacher wird.
- Schwieriger ist es mit dem morgendlichen Ablauf, denn ohne mein Ritual im Bad, den Kaffee und das Frühstück bin ich eigentlich nicht wirklich wach.
- Was mir besonders schwerfällt: 2 Stunden nach den Mahlzeiten nichts trinken. Das bin ich nicht gewohnt und ich hoffe auch hier, dass sich das noch einspielt.
- Der dritte Punkt, der mich herausfordert: noch früher aufstehen, damit sich alles ausgeht.
Konnte ich schon einen Effekt feststellen? Natürlich nicht, ich habe ja erst begonnen. Mal schauen, ob ich die japanische Wasserkur mit allen Umstellungen 4 ganze Wochen durchhalte und welche Effekte ich am Ende feststellen kann.